connect – 8 – Der Ausbau der Solarenergie schreitet in der Schweiz rasch voran. Derzeit werden rund zehn Prozent des bis 2050 angestrebten Anteils an Solarstrom produziert. Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, muss der Ausbau von Solaranlagen also weiterhin kräftig gesteigert werden. Doch die Menge an produziertem Strom ist nur eine Seite der Medaille. Denn damit dies für die Betreiber auch wirtschaftlich einigermassen lukrativ bleibt, muss die dezentrale Stromproduktion mit einer Optimierung des Eigenverbrauchs einhergehen. Hoher Eigenverbrauch ist ein Schlüssel zur Energiewende Als Eigenverbrauch bezeichnet man jenen Anteil des selbst erzeugten Solarstroms, der direkt im eigenen Haushalt, oder im eigenen Betrieb verbraucht wird, anstatt ins öffentliche Stromnetz eingespeist zu werden. Je höher der Eigenverbrauch ausfällt, desto attraktiver ist der Betrieb einer eigenen Photovoltaik (PV)-Anlage, denn dadurch spart man Netzstromkosten ein. Gleichzeitig ist absehbar, dass die Vergütung für eingespeisten Solarstrom ins öffentliche Netz zunehmend sinken wird. Es ist deshalb schon allein aus finanziellen Gründen sinnvoll, den eigenen Strom möglichst vor Ort zu verbrauchen. Dass dies nicht immer ganz einfach ist, liegt daran, dass die Sonne nicht immer dann scheint, wenn wir am meisten Energie benötigen. Ein strahlender Sommertag Mitte Juli sind viele Menschen in den Ferien und nicht zu Hause. Die Sonne scheint auch hier kräftig und produziert auf den Dächern viel mehr Energie, als in den verwaisten Haushalten benötigt wird. Dieser Strom kann derzeit nicht sinnvoll vor Ort gespeichert und nach Ferienende genutzt werden, weil entsprechende Speichersysteme noch sehr teuer sind. Stattdessen wird dieser sogenannte Reststrom in grossen Mengen ins öffentliche Netz eingespiesen. Um das System stabil zu halten, muss der Strom irgendwo verbraucht werden. Das öffentliche Stromnetz hat nämlich im Gegensatz zu etwa Gas- oder Wassernetzen keinerlei Pufferkapazitäten. Deshalb führt eine temporäre Überproduktion am dynamischen Strommarkt sofort zu fallenden Preisen, was wiederum die Einspeisung zu einem wenig lohnenden Modell Strom vom eigenen Dach optimal nutzen DER AUSBAU DES SOLARSTROMS BOOMT. AUF VIELEN BURGDORFER DÄCHERN ENTSTEHEN PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN, ZUR NACHHALTIGEN STROMPRODUKTION. DAS IST GUT SO. DOCH WIE BRINGT DIE DEZENTRALE STROMVERSORGUNG AM MEISTEN NUTZEN?
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