connect - Frühling 2024

connect – 8 – connect – 9 – Datenübertragung in Lichtgeschwindigkeit: Für den Ausbau des Telekommunikationsnetzes haben Mitarbeitende der Localnet In den vergangenen Jahren rund 350 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. In der Welt der Datenverbindungen stehen zwei Technologien oft im Rampenlicht: Glasfaser und Koaxialkabel. Beide haben ihre Stärken, aber Glasfaser bietet einige einzigartige Vorteile: Glasfaserkabel übertragen Daten mit Lichtgeschwindigkeit. Ja, tatsächlich – mit Lichtsignalen. Dies ermöglicht viel höhere Geschwindigkeiten als bei der bislang in Kabelnetzen weit verbreiteten KoaxialTechnologie, die elektrische Signale verwendet und diese über Kupferkabel leitet. Glasfasern können deshalb Daten viel schneller und über längere Distanzen ohne Geschwindigkeitsverlust übertragen. Zudem sind sie weniger anfällig für Witterungseinflüsse und elektromagnetische Störungen. Hinzu kommt, dass sie eine viel grössere Menge an Daten gleichzeitig übertragen können. Und zwar in beide Richtungen. Egal ob Streaming, Gaming oder Smart-Home-Anwendungen – Glasfaser hält dem wachsenden Datenhunger stand und ist eine zukunftssichere Technologie. Während Koaxialkabel in vielen Gebieten – oftmals auch in Kombination mit Lichtleitern – immer noch gut funktionieren, ist Glasfaser klar der Gewinner, wenn es um langfristige, zuverlässige und hochqualitative Internetverbindungen geht. Der Beginn der Glasfasertechnologie im Kabelnetz der Localnet führt zurück zu einem Pilotprojekt von 2012 in den Quartieren Fink und Steinhof. Der Rollout im Jahr darauf war der Startschuss zum FTTH-Ausbau in Burgdorf, mit welchem die heutigen hybriden Glasfaser-KoaxNetze abgelöst werden. Seither schreitet der Ausbau des Systems kontinuierlich voran, so dass künftige Gebiete zu 100 Prozent mit Lichtleitern bis zur Steckdose im Wohnzimmer oder Büro versorgt werden. «Ziel ist es, bis Ende 2025 unser Netz komplett mit Glasfaserkabeln umgerüstet zu haben», sagt Patrick Meier, Leiter Telecom bei der Localnet. Einmal quer durch die Schweiz Bis heute haben die Telecom-Spezialisten der Localnet insgesamt rund 350 Kilometer Glasfaserkabel in Burgdorf verlegt, was der grössten West-Ost-Ausdehnung der Schweiz entspricht. Im Endausbau werden es wohl um die 400 Kilometer sein, die in etwa 90 Prozent aller Liegenschaften versorgen. Für den Rest zeichnet die Mitbewerberin Swisscom verantwortlich, für die das Engagement der Localnet Auslöser zur Modernisierung ihres eigenen Netzes Glasfaseranschluss im Wohnzimmer MEHR TEMPO AUF DER DATENAUTOBAHN: BIS ENDE 2025 WILL DIE LOCALNET IHR TELECOM-NETZ VOLLSTÄNDIG AUF GLASFASER UMRÜSTEN. SEIT JAHREN ZIEHT SIE HIERFÜR KILOMETERWEISE KABEL DURCH BESTEHENDE UND NEUE ROHRE. war. Sie versorgt mit dieser Infrastruktur, welche von der Localnet künftig mitgenutzt wird, insbesondere Liegenschaften im Bahnhofquartier welche die Localnet AG künftig ebenfalls für ihre eigenen Produkte mitbenutzen wird. Vom eigenen Glasfasernetz profitiert indes nicht nur die Localnet selbst: Es gibt Kooperationsverträge mit weiteren Anbietern, die ihrerseits die Burgdorfer «Datenautobahn» für ihre Kundinnen und Kunden mitnutzen. Mehr als genug Bandbreite für alle Ein entsprechendes Abo vorausgesetzt, können Quickline-Abonnenten künftig von Übertragungsgeschwindigkeiten mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde profitieren. Und zwar symmetrisch, das heisst: in beide Richtungen gleich schnell. So kann theoretisch in einer Sekunde eine ganze Bibliothek von 300 Romanen in durchschnittlicher Länge übertragen werden. Doch braucht es diese Geschwindigkeit überhaupt? «Durchaus», meint Patrick Meier. Obschon ein Durchschnittshaushalt trotz Netflix, Spotify und anderen Streamingdiensten diese Bandbreite heute nicht annähernd ausschöpfen wird, gebe es durchaus Kunden, die auf derlei Datenvolumen angewiesen seien. Etwa wenn am Anschlussort Server und andere Geräte schnell verfügbar sein müssen. «Und es gibt etliche Geschäfte und Unternehmen, welche auf eine sehr schnelle und zuverlässige Internetverbindung angewiesen sind.» Die Localnet zieht ihre Glasfaserkabel vom Verteilknoten, dem so genannten POP (Point Of Presence), direkt zur Anschlussdose im Wohnzimmer oder Büro. Dies erfolgt in Eigenleistung der Localnet und unter Einbezug von Elektroinstallations-Unternehmen, welche von der Localnet beauftragt werden. «Bei diesem bedarfsgerechten Ausbau werden Kundinnen und Kunden bei einem Zu- oder Umzug automatisch auf die neue Technologie auf- beziehungsweise umgeschaltet», so Patrick Meier. Im Telecommarkt existiert für gewöhnlich eine Holschuld der Kundschaft. Das heisst, dass ein direkter Glasfaseranschluss grundsätzlich selbst beantragt werden muss. Abgesehen von der je nach Geschwindigkeit variierenden Abo-Gebühr, fallen dafür keine weiteren Kosten an.

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